Für den Neubau wichtiger ICE-Trassen! Gegen die Blockade von SPD-Politikern!
von andy_schroeder | Pressemitteilung des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, 17.06.2023
Für den Neubau wichtiger ICE-Trassen! Gegen die Blockade von SPD-Politikern!
Die Bundesregierung möchte für den Schienenverkehr eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen und des Gütertransports und hat dieses auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben.
Die dafür benötigten schnellen, attraktiven und häufig fahrenden Züge sind im Deutschlandtakt geplant, den die letzte Bundesregierung in Auftrag gegeben hat und auf den sich auch die aktuelle Bundesregierung bezieht: Schließlich wurde er von den Experten der Planungsfirmen von SMA und Intraplan entworfen. Als einzige Chance zur ausreichenden Steigerung der Zugzahlen sehen die Experten den Neubau der heute schon überlasteten und störanfälligen Strecken Hamburg – Hannover und Hannover – Bielefeld.
Bei der Strecke Hannover – Bielefeld wurde die Ausbaustrecke wegen zu geringer Fahrtzeitgewinne schon abgelehnt. Hier geht es bei der Planung um die Suche nach der besten Neubaustrecke. Unabhängig von der Fahrzeit wird bei den Neubaugegnern ignoriert, dass zwei neue Gleise durch Dörfer und Städte hindurch massive städtebauliche Nachteile mit sich bringen. Bei der Strecke Hamburg – Hannover vergleicht die Deutsche Bahn noch verschiedene Aus- und Neubauvarianten miteinander und wägt dabei politische und gesellschaftliche Bedürfnisse, Anwohneranliegen einschließlich Lärmschutz, Natur- und Umweltschutz und schließlich Investitionskosten bei Neu- und Ausbau gerichtsfest miteinander ab. Die Veröffentlichung der favorisierten Strecke steht kurz bevor. Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern: Auch hier wird der Gewinner höchstwahrscheinlich eine Neubaustrecke sein. Insgesamt profitieren bei beiden neuen ICE-Strecken der Fernverkehr Gesamtdeutschlands und der Regionalverkehr in Lüneburger Heide, Weserbergland, Ostwestfalen-Lippe und die Großräumen Hamburg und Hannover. Vorteile gibt es auch bei Anwohnerschutz, Bauzeit und Baukosten.
Um noch möglichst schnell Fakten zu schaffen, hintertreibt der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil mit Wahlkreis „Heidekreis“, direkt an der Neubaustecke Hamburg – Hannover, mit dem jüngst veröffentlichten Positionspapier der Landesgruppen Niedersachsen-Bremen und NRW im Bundestag jeglichen Neubau. Und untergräbt den eigenen, auch von ihm unterschriebenen, Koalitionsvertrag. Statt sich aus Staatsräson für den Neubau einzusetzen, macht er sich zum Sprecher der zahlreichen lautstarken Bürgerinitiativen, die den Neubau des Schienenverkehrs in ihrer Nähe ablehnen. Schließlich will Klingbeil wiedergewählt werden. Und wider der Expertenmeinung, die einen Neubau um ein Vielfaches schneller umgesetzt sieht als einen Ausbau, behaupten die SPD-Landesgruppen das Gegenteil. Der PRO BAHN Gesamteindruck: Das ist Populismus.
Der Deutschland-Takt mit seinem deutlich besseren und bedarfsgerechteren Angebot soll – wie heute schon in der Schweiz Standard – deutlich mehr Fahrgäste auf die Schiene locken. Durch eine abgestimmte und häufige Vertaktung und auch mit Hochgeschwindigkeitsverkehr. Damit das Autofahren zeitlich uninteressant wird und das Bahnfahren noch bequemer und komfortabler wird. So leistet der Deutschlandtakt einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende.
Sowohl Hamburg – Hannover als auch Hannover – Bielefeld benötigen zukünftig durchgehend 4 Gleise für den Deutschlandtakt. Nur 2 bereits bestehende Gleise, gepaart mit den 2 Gleisen der Neubaustrecke, erbringen die notwendige Kapazität und minimieren die Folgen für die betroffenen Anwohner.
Lars Klingbeil verbreitet mit dem kürzlich vorgestellten Papier gutachterlich längst widerlegte Behauptungen. PRO BAHN setzt sich dafür ein, dass bei den neuen Gleisen zwischen Hannover und Bielefeld die Neubauvariante weiter geplant wird, die gleichzeitig den besten verkehrlichen Nutzen für Fern- und Regionalverkehr und die geringsten Nachteile für die betroffenen Anwohner bietet.
Dr. Andreas Schröder, Landesvorsitzender PRO BAHN NRW: „Die Neubaustrecke wird ein Schlüsselprojekt für den Deutschlandtakt und damit für die gesamte Mobilitätswende: die Verlagerung von Verkehren von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene. Wenn Hannover – Bielefeld weiterhin ein Engpass bleibt, hat das deutschlandweit negative Auswirkungen.“
Karl-Peter Naumann, PRO-BAHN-Ehrenvorsitzender: „Ein Verzicht auf neue Strecken würde der Verlagerung von Personen- und Güterverkehr auf die Schiene entgegenstehen und für mehr PKW- und LKW-Verkehr sorgen, was nicht im Sinne der Verkehrswende ist. Die Bestandsstrecken blieben überlastet und somit störungs- und verspätungsanfällig wie bisher.“
Rainer Engel, Sprecher PRO BAHN zum Deutschlandtakt: „Der Ausbau einer Bestandsstrecke ist ein Neubau auf vorhandenen Gleisen mit enormen Betriebseinschränkungen.“
Kontakt:
Dr. Andreas Schröder – Vorsitzender PRO-BAHN Landesverband Nordrhein-Westfahlen
Mobil: 0177-1984566, E-Mail: andreas.schroeder@pro-bahn.de
Karl-Peter Naumann – Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN
Mobil: 0172-2673784, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
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