Baustellenfahrplan Oberhausen – Wesel ist ein Affront gegen die Fahrgäste

von Lothar Ebbers |

Heftige Kritik äußert der Fahrgastverband PRO BAHN an den Baustellenfahrplänen auf der Strecke Oberhausen – Wesel – Emmerich. Hier gibt es fast jeden Monat eine Vollsperrung am Wochenende und anschließend von Montag bis Freitag einen eingeschränkten Verkehr wegen eingleisig zu befahrener Abschnitte. Seit einem halben Jahr lässt DB Netz in diesen Fällen meist den RE 5, den RE 49 und einzelne oder alle Zusatzzüge des RE 19 zwischen Oberhausen und Wesel ersatzlos ausfallen, so dass nur der stündliche RE 19 diese Strecke bedient. Dadurch wird die angebotene Platzkapazität pro Stunde von 1.606, in der Spitzenstunde sogar 2.383, auf nur noch 510 abgesenkt, so dass teilweise nicht mehr alle Fahrgäste mitgenommen werden können, auf jeden Fall aber Corona-konforme Abstände kaum einhaltbar sind.

Besonders verärgert ist PRO BAHN darüber, dass in dieser Woche (22. – 26.02.) die angebliche Eingleisigkeit zwischen Oberhausen-Sterkrade und Dinslaken überhaupt nicht besteht, so dass RE 5 und RE 49 normal verkehren könnten. Dies sei bereits das vierte Mal in den letzten Monaten, dass DB Netz eine Teilsperrung nicht rechtzeitig abgesagt habe und die Fahrgäste den massiv eingeschränkten Verkehr ertragen mussten, wohl wissend, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Teilsperrung für die Durchführung der Bauarbeiten erfolgen wird.

Nach Ansicht von PRO BAHN ist es bei den Eingleisigkeiten zwischen Oberhausen und Wesel immer möglich, noch eine zweite stündliche Fahrplantrasse zu konstruieren, ggf. als Pendelzug zwischen Oberhausen und Wesel mit Anschluss Richtung Düsseldorf. Darüber hinaus sollten die Planungen der Baustellenverkehre immer auch einen „Plan B“ für die kurzfristige Absage von Bauarbeiten enthalten. Solche Fahrplanänderungen seien auch kurzfristig für die Fahrgäste kommunizierbar.

PRO BAHN blickt mit Sorge auf die anstehenden Bauarbeiten auf der Strecke, wo es auch zu wochenlangen Vollsperrungen auf Teilabschnitten kommen soll. Hier gelte es, wesentlich besser als bisher die Interessen der Fahrgäste zu berücksichtigen.

 


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