Zugausfälle wegen Krankenstand

von andy_schroeder | DB Regio muss Mindestbedienung sichern!

Zugausfälle wegen Krankenstand: DB Regio muss Mindestbedienung sichern!

Der Fahrgastverband PRO BAHN hält die in den letzten Tagen ansteigenden Totalausfälle von Zuglinien der DB Regio für nicht mehr akzeptabel. Nachdem schon die S 6 im Raum Köln bis zum Ferienende gestrichen worden war, fallen seit Dienstag der RE 49 (Wuppertal – Essen – Wesel) und die RB 32 (Dortmund – Gelsenkirchen – Oberhausen) ebenfalls bis zum 07.08. aus. Am Mittwoch wurden dann die S-Bahn-Linien 9 (Hagen – Wuppertal – Recklinghausen/Haltern), 11 (Bergisch Gladbach – Köln – Neuss – Düsseldorf Flughafen) und 12 (Au (Sieg) – Köln – Horrem) ab dem frühen Nachmittag bis zum Betriebsende eingestellt, wodurch u. a. keine Züge mehr zwischen Wuppertal und Essen verkehrten.

Nachdem am Donnerstag dann S 9, S 11 und S 12 ab dem Morgen wieder fuhren, wurden diese ab dem frühen Nachmittag erneut gestrichen, zusätzlich auch noch die S 8 (Hagen – Wuppertal und Düsseldorf - Mönchengladbach) und die S 19 (Au (Sieg) – Köln – Düren), so dass im Kölner Raum in der Spitzenzeit am Nachmittag überhaupt kein S-Bahn-Verkehr mehr stattfand. Für die nächsten Tage wurden bereits weitere Totalausfälle, u. a. in Köln, zwischen Essen und Iserlohn/Siegen sowie Bochum und Gelsenkirchen bekanntgegeben.

Wegen der kurzen Vorlaufzeit werden überwiegend keine Schienenersatzverkehre organisiert und die Kunden höchstens auf die parallelen Angebote der kommunalen Verkehrsunternehmen verwiesen, die dem Ansturm oft nicht gewachsen sind.

PRO BAHN kann zwar die Knappheit beim Fahrpersonal nachvollziehen, die auch bei allen anderen Verkehrsunternehmen zu spüren ist. Im Gegensatz zu diesen legt aber DB Regio immer wieder ganze Strecken still, anstatt zumindest eine Notbedienung der Strecken im Stundentakt anzubieten, wie zum Beispiel beim Höhepunkt der Corona-Pandemie.

PRO BAHN stellt fest, dass außer bei den wetterbedingten Streckensperrungen in den letzten Jahren niemals so katastrophal schlechte Leistungen im SPNV geboten wurden. Neukunden, die durch das 9-Euro-Ticket angelockt wurden, werden so nachhaltig abgeschreckt, auch langjährige Bestandskunden der Bahn werden vertrieben. Wenn der Fahrgast beim Start morgens nicht mehr absehen kann, ob und auf welchem Wege er abends wieder nach Hause kommt, wird er sich definitiv gegen die Nutzung des Zugs entscheiden.

PRO BAHN fordert die Aufgabenträger VRR, NWL und NVR auf, die DB notfalls auch mit juristischen Mitteln zu einer Mindestbedienung im SPNV zu zwingen. Außerdem sollte bei der anstehenden Neuvergabe der entsprechenden Verkehrsleistungen die Erfahrungen mit dem Betreiber DB Regio berücksichtigt werden.


Kommentare

Kommentar von Axel Friese |

sehr gut, Andreas. Super!


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