Bahnstrecke Bielefeld-Lemgo benötigt Oberleitung

von Michael Hecker | PRO BAHN macht Druck auf politische Entscheidungsträger

(Willi Wächter) Fahrgäste kennen es, besonders beim Anfahren in Bahnhöfen oder an Haltepunkten stösst der Dieseltriebwagen auf seiner Fahrt zwischen Bielefeld und Lemgo-Lüttfeld eine ordentliche Rußwolke aus. Diese Dieselpartikel sind seit langem in Verruf geraten, da sie in Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Einige Aktive unseres Verbandes haben die Problematik aufgegriffen und für den Bau an dieser Strecke mit der Kursbuchnummer 404 zahlreiche Initiativen gestartet.

Da die Verbindung sehr verspätungsanfällig ist, wäre die Elektrifizierung neben dem Umweltaspekt ein Beitrag zu mehr Fahrplanstabilität. Neben der elektrischen Leitung fordert PRO BAHN gleichzeitig die Verlängerung der Fahrten auf den verhandenen Gleisen nach Lemgo-Schloß Brake. Dieses drängt sich geradezu auf, weil südlich der Gleise ein erhebliches Fahrgastpotential vorhanden ist.

Wegen der zahlreichen Verspätungen der Züge organisierte Vorstandsmitglied Willi Wächter im Frühjahr diesen Jahres den Auftakt zu diesem Projekt mit einer Streckenkonferenz mit dem Verkehrsverbund VVOWL, mit der Deutschen Bahn und den Bürgermeistern der Anliegerkommunen. Da zwei Drittel der Strecke auf dem Gebiet des Kreises Lippe verlaufen, folgte ein Gespräch mit Landrat Axel Lehmann in Detmold. Unser Ziel war es, erklärt Wächter, den Landrat für die Maßnahme zu gewinnen. Wir konnten ihn überzeugen und es folgte schon bald eine weitere Gesprächsrunde zur Elektrifizierung mit lippischen Landtagsabgeordneten.

Eine Chance, das Projekt zu realisieren, besteht nur, wenn aus dem Topf "Elektromobilität" der Landesregierung in Düsseldorf Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. Die Deutsche Bahn zeigt wenig Interesse, obwohl es sich nur um einen Lückenschluss handelt, denn die angrenzenden Bahnstrecken sind alle elektrifiziert.

Das Oberzentrum Bielefeld wurde gleichzeitig eingebunden. Noch am Tage des Gesprächs mit dem Oberbürgermeister Pit Clausen und der Gruppe Pro Nahverkehr erhielten die Rathausparteien eine ausführliche Projektbeschreibung mit der Bitte um Unterstützung durch ihre im Landtag vertretenen Abgeordneten.

Ende November reist Wächter mit dem Bielefelder Vertreter von Pro Nahverkehr zum Landtag nach Düsseldorf, um weitere Dinge zu konkretisieren.


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