Design vor Fahrgastinteressen

von Axel Sindram | Gemeinsamer Ortstermin mit der WZ

Bahnsteigtunnel

Tunnel 1

Hier kann man die Breite ablesen, die der Bahnsteigtunnel  durchgängig bis Gleis 4/5 eigentlich haben sollte. Für den städtischen Teil war diese Breite wohl gefordert worden, ohne sie für den DB-Abschnitt zu übernehmen. In Münster Hbf (5 Bahnsteige) war es ohne weiteres möglich gewesen, den Haupttunnel unter laufendem Betrieb zu erweitern.

Fußweg in die Südstadt, derzeitiger Zustand

Als dieser Fußweg durch in die Südstadt in den 1960´er Jahren gebaut wurde, war Barrierefreiheit nach heutigen Maßstäben noch kein Thema. Dazu gab es auch noch Bahnsteigsperren, eine direkte Erreichbarkeit der Bahnsteige von dieser Brücke  war daher gerade nicht beabsichtigt.

Fußläufige Erreichbarkeit: verpasste Chancen

Bahnsteigdächer stehen "im Weg"

Zur Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeit wäre ein vollständig barrierefreier Fußweg durch den Bahnhof in die Südstadt mit direkten Zugängen von der Fußgängerbrücke zu allen Bahnsteigen absolut notwendig und zeitgemäß. Leider sind die Bahnsteigdächer hier"im Weg". Ein Umbau der Dächer war bei dem Mini-Etat von nur 8 Mio.-€ nicht drin. Damit ist diese Chance für die nächsten 25 Jahre (mal wieder) vertan.

Endstation Bahnsteigdach

Auch der Aufzug zu Gleis 4/5 kann so nicht bis in die Südstadt verlängert werden.

Busspur

Die Fläche vor dem Empfangsgebäude wird zu einem Stadtplatz umgestaltet. Die hier während der Planungsphase diskutierte eigentlich erforderliche 2. Zufahrt für die Busse konnte nicht durchgesetzt werden. Nachdem diese Entscheidung feststand haben wir mit der Seilbahnplanung begonnen....

Aufgabe der Linienführung durch den Wall

Zu dem von ADFC und uns gemeinsam getragenen Vorschlag, die Buslinienführung über den Wall aufzugeben und diesen Abschnitt für Rad- und Lieferverkehr vorzusehen, hat sich Planungsdezernent Meyer in dem Artikel ablehnend geäußert. Zugegeben: die Aufgabe einer der meist frequentierten Haltestellen (Wall/Museum) ist nicht trivial. Allerdings werden dort nach Inbetriebnahme des neuen ZOB gerade die Linien entfallen, die bisher auf dem attraktiven Rundkurs um die Fußgängerzone die Fahrgäste "eingesammelt" haben, u.a. CE 64 und 615.

Zudem kann die Linienführung in beiden Richtungen über Morianstraße - Gathe einen Teil der Fahrzeitverluste des neuen ZOB kompensieren, sofern die notwendigen Beschleunigungsmaßnahmen (Busspuren, Ampelschaltungen) gleich eingeplant werden. Dass das ganze nicht ohne Eingriffe zu Lasten des IV geht, ist offensichtlich, wir erwarten aber hier von Rat und Verwaltung endlich einmal Standfestigkeit !

Für die Feinerschließung der Fußgängerzone gäbe es natürlich auch in Fahrtrichtung Nord 2 neue Haltestellen Morianstraße und Karlsplatz.

Auch die leidige Diskussion um die Mitbenutzung von Busspuren durch Radfahrer(innen) würde hier entschärft, wenn dem Radverkehr eine attraktivere Strecke angeboten wird.


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