Personalprobleme kein kurzfristiges Problem

von Rainer Engel |

Einschränkungen des Bahnverkehrs wegen Personalmangel sind kein vorübergehendes Problem. Darauf weist der Fahrgastverband PRO BAHN hin und fordert einen ehrlichen Umgang von Politikern und Aufgabenträgern des öffentlichen Verkehrs mit dem Problem. Fahrgäste verlangen in erster Linie einen verlässlichen Fahrplan statt schöner Worte über Verkehrswende.

Der Rhein-Ruhr-Express Düsseldorf – Kassel fährt bis auf Weiteres nur noch zwischen Hamm und Kassel. Die Eurobahn hat für die Zeit bis 5. Januar 2024 Notfahrpläne aufgelegt. DB Regio Mitte hat bis 1. Januar 2024 Anpassungen des Fahrplans angekündigt. Der „Metronom“ fährt schon seit einiger Zeit nach einem Notfahrplan. Und bundesweit stehen Fahrgäste vergeblich auf dem Bahnsteig, weil ihr Zug wegen „kurzfristiger“ Erkrankungen ausfällt. Nun hat die Gewerkschaft GdL Streik angekündigt, um eine Verkürzung ihrer Arbeitszeit auf 35 Stunden durchzusetzen. Mit dem Unternehmen GoAhead (gehört seit kurzer Zeit zum ÖBB-Konzern) eine 35-Stunden-Woche vereinbart.

Weitere Details sind in der Ruhrschiene 2023#4 Seite 5 und 6 nachzulesen.

PRO BAHN sieht eine Abwärtsspirale für den öffentlichen Verkehr, deren Ausmaß von den Verantwortlichen in Ministerien, Gewerkschaften, Internehmen und Aufgabenträgern des Schienenpersonennahverkehrs nicht ausreichend zugegeben wird. „Es traut sich noch niemand, zuzugeben, dass das Verkehrsangebot reduziert werden muss“, stellt Rainer Engel vom Landesvorstand PRO BAHN NRW fest. „Statt reduzierter Fahrpläne auf längere Sicht gibt es immer noch ein Verniedlichen des Problems. Wir müssen uns aber darauf einrichten, dass das Fahrplanangebot um 10 bis 20 Prozent reduziert werden muss, damit Züge wieder verlässlich an den Bahnsteig kommen.“


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